Ordinationsgarten

Seit 1992 Lehre in der Praxis

Resumee

Mit diesem kurzen Exkurs in die langjährigen Gepflogenheiten einer Lehrpraxis möchte ich sowohl niedergelassenen Kollegen als auch für unser Fach neugierige Kollegen ermutigen, diesen lohnenden Weg der intensiven 1:1 Lehre zu beschreiten, auch wenn uns von allen Seiten seit Jahren Prügel vor die Füße geworfen werden. Viele andere Berufsgruppen erachten solche Lehr-Lernmodelle bereits als essentiell, um den Nachwuchs qualitativ besser und praxisnaher auszubilden und das umfangreiche Erfahrungswissen nicht mit Eintritt der Pension ohne Nachfolge verschwinden zu lassen.

Schlussendlich soll dieser Beitrag aber auch ein weiteres Manko ausgleichen: So wie der Allgemeinheit und vor allem den Entscheidungsträgern nicht wirklich bekannt ist, was hinter den geschlossenen Türen unserer Sprechzimmer stattfindet, wissen auch diejenigen, die offiziell über die Rahmenbedingungen unserer Ausbildung inhaltlich und finanziell entscheiden nicht, was in einer guten, qualitätsgesicherten Lehrpraxis tatsächlich abläuft und welches Potential dieses Mentorensystem tatsächlich hat.

Möge dieser Beitrag ein Denkanstoß sein, diese Form der Weitergabe von Wissen zu fördern und auszubauen, damit auch in Zukunft wohnortnahe, patientenzentrierte medizinische Versorgung rasch und professionell, aber auch menschlich und psychosozial angemessen stattfinden kann. Ansonsten sind Reformträume Umsetzungsschäume.
Und schließlich sei allen maßgeblichen Entscheidungsträgern noch ins Stammbuch geschrieben: Wem hilft das Ganze am meisten? Dem Patienten!

Dr. Michael Wendler