Der Gesamtoutput der Anlage ist etwas geringer, als wenn diese auf einem südseitig ausgerichteten Dach wäre (was bei uns nicht vorhanden ist), jedoch im Hinblick auf Eigennutzung hat dies den Vorteil, dass die erzeugte Stromverteilung über den ganzen Tag hinweg kontinuierlicher ist und dadurch der Anteil des Eigenverbrauchs am erzeugten Strom größer ist, was die kostengünstigere Variante darstellt. So erzeugen wir nun in Summe gesehen ca.4/5 des Gesamtbedarfes selbst.
Da ich häufig nach der Amortisationsdauer einer Solaranlage und einer Photovoltaik gefragt werde, habe ich mir beides durchgerechnet : diese betragen, da die Anlagen derzeit noch relativ teuer sind- vorausgesetzt des Erhaltes aller möglichen Investitionsförderungen – in etwa die kalkulierte Lebensdauer dieser Anlagen, die mit 20-25 Jahren angegeben werden. Diese Rechnung wurde mit dem derzeitigen Energiepreisen und niedriger Inflationsrate gerechnet; dies bedeutet, dass sich diese Anlagen schlechtestenfalls selbst abzahlen, jedoch ist ein starker Anstieg der Energiepreise vorhersehbar. Das tolle Gefühl ohne Energie zu verbrauchen warm zu duschen, mit eigenem Strom zu kochen..ist einfach super und gibt einem „Berge“.
Thermosanierungskosten hingegen darf man sich nicht in Zahlen durchrechnen, sondern rechnet durch gewonnener Lebensqualität durch kleine wichtige Zusatzmaßnahmen, die man schon immer haben wollte oder in Zukunft von Vorteil sind (breitere rollstuhltaugliche Türe auf die Terrasse, nutzbarer Wohnbalkon, interessante schöne Optik des Hauses..) , verbesserte Wohnbehaglichkeit und ein gutes Umwelt-Gewissen.
Durch alle gesetzten Maßnahmen konnten wir unseren Gesamtenergieverbrauch nur bezüglich Faktor Wohnen um mehr als 80% senken – dies ist der magische Faktor den wir alle in allen Bereichen bis 2020 erreichen sollten, damit die Klimaerwärmung ,“die die EU beschlossen hat“ nicht mehr als 2 Grad betragen wird.
Was unsere nächsten Schritte in der Zukunft sein werden?: Ein E-Auto sobald finanzierbar-aufgeladen mit eigenem Fotovoltaikstrom, denn nur so macht es Sinn; die eigene Autotankstelle dafür ist schon vorbereitet, da dies im Rahmen der Umbauarbeiten faktisch keine Zusatzkosten verursachte. In einigen Jahren,wenn unser Ölkessel nicht mehr effizient arbeitet, möchten wir auf eine Holz-Stückholzheizung mit teilweiser Hackschnitzel- oder Pelletsunterstützung für den Notfall oder Urlaub umstellen. Eine reine Pelletsheizung widerstrebt mir, da relativ viel Energie zuerst in die Brennstoffherstellung investiert werden muss und mir dies nicht als langfristig richtiger Lösungsweg erscheint.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass sich für uns die Sanierung in vielerlei Hinsicht gelohnt hat. Jedesmal, wenn wir nach Hause kommen, erfreuen wir uns alle am Anblick unseres sonnengelben bunten Hause mit dem „Solarbaum“ mit untergehender Sonne am westlichen Teil der Südfront, den symbolisch gemalten Blumen als“ Ode an Gaudi“ in Richtung Garten und dem aufgehenden Mond an der grauen Nordwand. Orange Fenster verleihen dem Haus Fröhlichkeit und Wärme – es ist nun wirklich unser zu Hause.
Dr. Eva-Maria Wendler
Diplom-Umweltärztin
Dieser Artikel erschien im Medi.um, der Zeitschrift der ÄRZTINNEN UND ÄRZTE FÜR GESUNDE UMWELT:
www.aegu.net


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