Schlagwort-Archive: Gesundheitssystem

Praxisalltag in Corona-Zeiten

Die aktuelle Lage? Nicht gerade rosig. Ich beobachte die Situation einerseits persönlich in meinem Praxisalltag und bei meiner Nach-Nacht-Arbeit in den Medien nebenher.

Meine persönliche Befürchtung (und warum sollte ich in den letzten 20 Monaten das erste Mal irren) ist, dass das chaotische Regieren und der zynische Parteienzank angesichts der Katastrophe zu einem Zerbröseln unseres gut vernetzten und doch noch immer halbwegs strukturierten Gesundheitssystems führen wird.

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24-Stunden-Pflege: Meldung aus der Alltagspraxis

Der Betreuungs-Skandal hinter mancher Wohnungstür!

Verschiedene Medienberichte, beschönigende Aussagen von Politikern und demgegenüber die eigenen Erfahrungen als geriatrischer Hausarzt (und auch involvierter Angehöriger) lassen meinen Unmut und Zorn hochkochen. Fast jede Woche muss ich weitere Patienten besuchen, wo 24-Stunden Betreuerinnen alleinstehende hochbetagte Menschen versorgen, ohne nur die geringsten Kenntnisse in Deutsch zu haben. Alleiniges „Opi, iß, iß!“ wird einen 90-jährigen mit beginnender Demenz bestenfalls in eine zusätzliche Protesthaltung drängen. Wenn ich ganz einfache Fragen zum Verlauf habe, muss ich bei der Visite oft eine Viertelstunde mit Händen und Füßen und meinem Urlaubs-Serbokroatisch (oder Schul-Latein bei den Rumäninnen) ausdeutschen, was „Kilo“ oder „Herzschlag“ bedeutet! Das bedeutet aber unmittelbare medizinische Gefahr, wenn dann wichtige Kontrollwerte nicht richtig übermittelt werden oder angekündigte Alarmsignale mißdeutet werden. Aber auch diese Fehlbesetzungen kosten Klienten oft 85,-€ und mehr pro Tag, was schon der Tarif der großen qualitätsgesicherten Pflegeinstitutionen ist, der dort aber meist mehr als gerechtfertigt ist. Diese haben derzeit aber auch riesige Probleme, gute Betreuerinnen für schwere oder komplizierte Patientengeschichten zu finden.

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Geriatrie? In Österreich?

Ein Offener Brief an alle, die sich verantwortlich fühlen. Erschienen in der Medical Tribune:

https://medonline.at/2016/wendler-demographischer-wandel-ignoriert/

Die Entwicklung der Geriatrie im niedergelassenen Bereich ist ein weiteres Zeichen, dass man nicht mit denen redet, die vor Ort Versorgung leisten. Nur Kärnten schert aus diesem Niedergang aus… denn dort reden die Allgemeinmediziner mit!