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Die Pandemie und das Endenie

Liebe Patient:innen!

Auch wenn es den Anschein hat, dass COVID-19 immer weniger ein Problem im Alltag ist, so stellt es uns aus medizinischer Sicht immer noch vor Herausforderungen und wir erleben immer noch Menschen, die an Long COVID erkranken oder lange damit kämpfen und sehen nach wie vor schwere Verläufe bei Risikopersonen oder abnehmenden Immunschutz. Wir haben aber aus den letzten Jahren der Pandemie gelernt und sind optimistisch, dass wir Sie und uns weiterhin so gut wie möglich schützen können, wenn wir ein bisschen zusammen arbeiten. Helfen Sie uns mit:

  • Wenn Sie Infektsymptome haben, Rufen Sie bitte an – die Infektsprechstunde wird beibehalten
  • Tragen Sie FFP2-Maske: sollten Sie keine Maske haben, stellen wir Ihnen gerne eine gegen Einsatz zu Verfügung – wenn Sie eine neue Maske (Einzelverpackung) bringen, bekommen Sie den Einsatz selbstverständlich zurück
  • Melden Sie sich bitte, falls Ihr „Wohnzimmertest“ positiv ist oder sie vermuten, COVID-19 zu haben – je früher desto besser
  • Gerne beraten wie Sie auch weiterhin zu allen Themen rund um COVID-19 inklusive Impfung 🙂

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Ordinationsteam Dr. Wendler

Nachfolge gefunden :) Wir freuen uns!

Liebe Patient:innen, liebe Leser:innen!


Seit 1986 gibt es den Ordinationsstandort Dr. Wendler, nach nunmehr 36 Jahren ist es an der Zeit – nicht Lebewohl zu sagen, sondern Veränderungen einzuleiten. Es ist uns eine sehr große Freude mitteilen zu können, dass die Ordination Dr. Wendler eine Nachfolge gefunden hat. Die meisten von Ihnen kennen sie bereits: nach einer hochspannenden Zeit und etwas Zittern haben wir jetzt endlich erfahren, dass diese Ordination samt Namen auch als kassenärztliche Ordination erhalten bleibt.

Ab 01.04.2022 werden Sie von Dr. Maria Wendler in unserer Ordination als Ihre Hausärztin betreut

Was wird sich ändern?
Das ist eine gute Frage. Zuallererst einmal nicht viel:

Uns ist es ein großes Anliegen, auch nach der Ordinationsübernahme Ihre Betreuung möglichst lückenlos fortzusetzen. Daher haben wir von 18.3.2022 bis 31.3.2022 die Ordination für ein paar System-und Computerumstellungen geschlossen. Sollten diese Umstellungen zu Problemen führen, vielleicht ein bisschen länger – prinzipiell haben wir aber das Ziel, Anfang April wieder in gewohnter Weise vor Ort zu sein. Daher verzichten wir vorerst auf größere strukturelle und bauliche Änderungen. Es ist uns in Zeiten wie diesen einfach wichtiger, für Sie da zu sein und Sie wohnortnahe und in gewohnter Kontinuität zu betreuen.

Egal was in der Welt um uns geschieht – unsere Ordination soll weiterhin ein möglichst sicherer Hafen für alle bleiben – egal ob alt oder jung, chronisch krank oder akut zu versorgen, COVID-19 geimpft oder nicht: wir werden weiterhin großes Augenmerk auf Ihren und auch unseren Schutz legen. Die Grundregeln unserer Ordination bleiben daher Aufrecht:

  • RUFEN Sie an: das bisher bekannte Terminsystem und auch unsere Ordinationszeiten bleiben die gleichen – es hat sich über Jahrzehnte bewährt
  • Kommen Sie bei Infektzeichen NICHT UNANGEKÜNDIGT in unsere Ordination – wir haben weiterhin eigene Ordinationszeiten für Sie – rufen Sie also auch in diesem Fall vorher an
  • Tragen Sie weiter FFP2-Masken
  • Geben Sie bitte Ihren COVID-19 Impfstatus den Assistentinnen bekannt – es ist unsere Aufgabe, Personen mit schwächerem Immunschutz bestmöglich zu schützen
  • Wenn Sie einen positiven Test auf SARS-CoV-2 haben, melden Sie sich telefonisch: wir betreuen und beraten Sie selbstverständlich

Was wird sich sicher ändern?

Dr. Michael Wendler, wird für Sie als Wahlarzt und für spezielle Anliegen weiterhin vor Ort in der Ordination nach telefonischer Vereinbarung verfügbar sein, wir bitten jedoch um telefonische Terminvereinbarungen über unsere Ordinationsassistentinnen unter 0316 691950 – seine Ihnen vielleicht bisher bekannte Handynummer wird als Telefonstelle in die kassenärztliche Ordination integriert.

Eine Niederlassung und der Start in die eigene Ordination – sozusagen Vollzeit nachdem ich, Dr. Maria Wendler, bereits ein paar Jahre begleitend vor Ort war – ist immer eine große Herausforderung. Das Leitbild unserer Ordination ändert sich aber nicht. Das Wesen der hausärztlichen Betreuung beruht vor allem auf gegenseitigem Vertrauen, Kontinuität und der erlebten Anamnese – sprich: als Hausärzt:innen sammeln wir unsere Erfahrungen für einzelne Erkrankungen aber auch Wissen über unsere Patient:innen und ihre Familien- und Lebenssituation über Jahre und Jahrzehnte.
Sie haben darüber hinaus den Vorteil, dass ihre „neue“ Hausärztin einen „Telefonjoker“ zu Verfügung hat – Dr. Wendler sen. wird auch in nächster Zeit dem Ordinationsteam mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er war bereits die letzten Jahre ein guter Mentor und Lehrender und hat vor, es auch noch ein bisschen zu bleiben. Dennoch: Gewisse Dinge werden Sie anders erleben, anders wahrnehmen, einen anderen „Stil“ erkennen und andere Grundeinstellungen sehen, ich freue mich aber schon auf jedes Kennenlernen.

Als Team dieser Ordination hoffen wir, dass Sie uns weiterhin die manchmal notwendige Geduld und das Vertrauen schenken und uns ein bisschen Zeit geben, dass wir uns nach den derzeit durchzuführenden IT-Umstellungen und dem „Chefwechsel“  in die Arbeitsroutine (zurück) finden. Dann können wir gemeinsam unseren Weg in diesen zum Teil für alle – sicher aber für viele Einzelne aufgrund verschiedenster Gründe und Erkrankungen – schwierigen Zeiten fortsetzen!

Danke.

Maria und Michael Wendler

Wie ich dann doch Hausärztin wurde…

Eine meine ersten Erinnerungen an diese Ordination ist der Kindergartenausflug von St. Veit aus in die Ordination zu meinem Vater, um Teddybären und sonstige Kuscheltiere professionell untersuchen, abhören und verbinden zu lassen. Teil meiner Kindheitserinnerungen ist auch das Mitfahren zu Hausbesuchen von Patient:innen in der Umgebung – die Situation, wenn man andere Lebenswelten betritt und Teilnahme am Schicksal anderer hat – selbst wenn man vielleicht noch nicht alt genug ist, um es genau zu verstehen.

Ich kann also sicher nicht leugnen, dass eine gewisse Prägung und Wahrnehmung der hausärztlichen Berufung bereits sehr früh stattgefunden hat. Für lange Zeit in der Schule war es jedoch definitiv nicht mein Wunsch, Medizinerin oder gar Hausärztin zu werden. Erst am Ende meiner Schulkarriere kam ich durch Fachbereichs- und Themenarbeiten mit Organisationen wie Amnesty International und Médecins sans Frontières in Kontakt und meine Neugierde für humanitäre Hilfsprojekte wurde geweckt. Der Gedanke mir doch das Medizinstudium zumindest einmal „anzusehen“ (es war der letzte Jahrgang ohne Aufnahmeprüfung in der Grazer Messehalle) erwachte.

Bald schon landete ich durch einen Zufall in der Vinzimed – als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der medizinischen Versorgung der Vinzidorfbewohner. Durch die Arbeit dort habe ich erkannt, wieviel Wert das solidarische Gesundheitssystem in Österreich für benachteiligte Personen und Randgruppen hat und das es nicht unbedingt notwendig ist, sehr weit weg zu fahren, um tatsächlich auch effektiv Hilfe leisten zu können. Mein Interesse für die Allgemeinmedizin, gerade aufgrund ihrer Buntheit und Verschiedenheit war dadurch auch wieder geweckt. In den freien Wahlfächern suchte ich vermehrt nach Inhalten, die diese Wahrnehmung bestätigten bzw. mich auf diese Aspekte der hausärztlichen Medizin vorbereiten könnten, ich wählte z.B. das Sonderstudiermodul (SSM) Minority Medicine und auch das SSM Geriatrie – denn mir wurde rasch klar, dass auch die hochaltrigen, weniger mobilen und vielfacherkrankten Menschen eine große, vulnerable Gruppe ausmachen, die von unserer Betreuung in der hausärztlichen Praxis abhängig sind. Über mein Engagement in der Jungen Allgemeinmedizin Österreich (JAMÖ) lernte ich auch die internationale Gemeinschaft und Gesellschaft der (jungen) Allgemeinmedizin und die wissenschaftlichen und berufstheoretischen Grundlagen der Allgemein-und Familienmedizin besser kennen.

Der wichtigste Grundsatz, den ich mir von dort mitgenommen habe ist meine Auftragserfüllung im Rahmen der allgemeinmedizinischen Kernkompetenzen und im Rahmen der solidarischen, hausärztlichen Versorgung. Es ist dies der Grundsatz der „Equity in health care“ – die Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in der Gesundheitsversorgung – vermittelt und gelebt durch eine niederschwellige, wohnortnahe und kontinuierliche Versorgung.

Diesem Grundsatz folge ich in meiner Betreuung der Patient:innen – gerne sage ich auch zu meinen Studenten in der Vorlesung:

„Egal ob getupft, gestreift, kariert oder grün-rosa geblümt, egal wer die Person ist, sie wird immer das gleiche Maß an Sorgfalt, Bemühen und Einsatz bekommen. Und kann ein Mensch nicht in die Ordination kommen, so ist es meine Aufgabe, die medizinische Versorgung zu diesem Menschen zu bringen.“

Während meiner weiteren Ausbildung habe ich dann noch das Geriatrie-und Palliativdiplom sowie das Schularztdiplom ergänzt, um notwendiges Wissen in diesen Bereichen zu vertiefen. Ich habe im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz auch meine Zusatzfachausbildung Geriatrie begonnen und 2 Jahre Innere Medizin und auch das Gegenfach der Physikalischen Medizin und Remobilisiation absolviert. Diese Ausbildung habe ich durch die Geburt meines Sohnes gerne unterbrochen. Eine Beendigung der Ausbildung stand am Ende der Karenz im Raum, durch die COVID-19 Pandemie lag jedoch mein Fokus auf der Unterstützung meines Vaters in der Ordination sowie aller Hausärzt:innen in Österreich in ihrer so wichtigen Tätigkeit, die medizinische Grundversorgung der österreichischen Bevölkerung aufrecht zu erhalten.

Für 2 Jahre durfte ich die „Living Guideline“ bzw. Plattform „COVID-19: Prävention und Umgang in der hausärztlichen Primärversorgung“ der Karl Landsteiner Privatuniversität Krems in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) hauptamtlich betreuen und Kolleg:innen frei zugänglich alle Neuigkeiten und wissenschaftlichen Erkenntnisse zu COIVD-19 für den Praxisalltag möglichst relevant und zeitnah näher bringen. Nach zwei Jahren wird mir diese Arbeit sicherlich fehlen, auf der anderen Seite freue ich mich jetzt doch auf neue Herausforderungen und neue Erfahrungen in der hausärztlichen Primärversorgung, gemeinsam mit meinem Team und meinen Patient:innen – mit all ihren Problemstellungen und in all ihrer Buntheit.

Dr. Maria Wendler

Covid-19: Informationsblatt der Vorsorgemedizin

Im Newsletter der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin (WAVM) wird Bezug genommen auf die aktuellen Debatten betreffend Covid-Erkrankung und Impfungschutz-Auffrischung. Und Sie erfahren darin, warum es trotz angeblicher Milde von Omikron besser ist, darauf zu achten, nicht selber zu erkranken.


„Keimblatt“ (c) Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin

Covid-19: Endemie Ende nie. Eine Polemik

Der Höhepunkt der aktuellen Welle ist noch nicht einmal erreicht – im Gegenteil, vielerorts explodieren die Infektionszahlen munter weiter – , schon werden erste Stimmen laut, bald sei es mit Corona vorbei. Unsere „alte Normalität“ käme uns zum Greifen nahe. Dank Omikron – und der Tatsache, dass sich dermaßen viele anstecken – , sei eine Art Herdenimmunität in Reichweite. Das war’s, der letzte harte Winter. Ein bisschen Impflücken auffüllen, ein paar Witwen trösten, und dann endlich… Juhuu, die Endemie winkt!

Schön wär’s! Oder etwa nicht? Covid-19: Endemie Ende nie. Eine Polemik weiterlesen