Archiv der Kategorie: Aus dem Logbuch

Coronatag 100: (m)ein Kommentar

Kehrt die Dummheit zurück ?

 

Vor 2 Wochen erlebten wir den Tag 100 der Coronakrise in unserer Ordination. Viele Abläufe wurden vor über 3 Monaten auf den Kopf gestellt, aber wir waren die ganze Zeit für unsere Patienten erreichbar. Seit 14 Tagen steigt die Zahl der Patienten, die mit seit 3 Monaten verschleppten Beschwerden oder Banalitäten – für die sie 3 Monate sicher keinen Arzt gebraucht haben- in die Ordination kommen. Auffällig ist auch die exponentielle Zunahme der Arztbriefe aus den Spitälern. Die letzte Woche – bevor ich meine Mitarbeiterinnen, die mit mir motiviert durchgehalten und in der Hochphase auf Ihren Urlaub verzichtet hatten, endlich in die Freizeit entließ – war jedoch auffällig heftig garniert mit vermehrten de-ja-vu-Erlebnissen, die die Hoffnung nach der Krise auf Besserung unserer Systemverhältnisse rasch verfliegen ließen…

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Geriatrie? In Österreich?

Ein Offener Brief an alle, die sich verantwortlich fühlen. Erschienen in der Medical Tribune:

https://medonline.at/2016/wendler-demographischer-wandel-ignoriert/

Die Entwicklung der Geriatrie im niedergelassenen Bereich ist ein weiteres Zeichen, dass man nicht mit denen redet, die vor Ort Versorgung leisten. Nur Kärnten schert aus diesem Niedergang aus… denn dort reden die Allgemeinmediziner mit!

Interview KLEINE ZEITUNG 28.11.2015

Im Rahmen des diesjährigen Grazer Kongresses für Allgemeinmedizin wurden wir von der KLEINEN ZEITUNG zu einem Interview zu unserem Fach eingeladen. Hier der gesamte Wortlaut:

„Wir sind Ganzheitsmediziner“

Er ist seit 30 Jahren Hausarzt, sie gerade in der Ausbildung: Vater und Tochter erzählen von neuen Herausforderungen in der Allgemeinmedizin wie Dr. Google, Vertrauensverlust und die Herrschaft der Technik.

Kl.: Frau Wendler, alle sprechen von Landärztesterben, Sie haben sich für die Allgemeinmedizin entschieden. Warum?

MARIA WENDLER: Was mich an der Allgemeinmedizin begeistert, ist das breit gefächerte Arbeiten: Wir haben das ganze Spektrum, vom Kind bis zum alten Menschen. Außerdem steht in der Hausarzt-Praxis das Betreuen mehr im Mittelpunkt: Man begleitet Patienten über viele Jahre, man bekommt einen Einblick in den Alltag, erfährt Dinge, die einem die Augen öffnen. Das macht viel Spaß.

MICHAEL WENDLER: Ich sage immer, wir sind Ganzheitsmediziner: Es braucht natürlich das medizinische Wissen, aber wir kennen auch die Familiengeschichte, die sozialen Umstände von Patienten, was gerade bei alten Menschen wichtig ist.

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