Immer wieder ist zu hören, Omikron, das sei oft eine milde Erkrankung, und der Tenor von manchen, alles daher halb so schlimm, wenn die Welle jetzt über uns schwappt. Doch das ist trügerisch. Sie und ich sind deshalb noch lange nicht aus dem Schneider. Es bedeutet im Grunde bloß, dass das Gesundheitssystem zurzeit etwas mehr gleichzeitig Erkrankte verkraftet, als das zuvor der Fall war. Aber ob es von uns wen „mild“ erwischt, steht in den Sternen.
Omicron ist nicht mild.
Mild nicht gleichzusetzen mit harmlos.
Harmlos sind Omicronians*!
„Mild“ ist relativ. Im Schnitt mag Delta häufiger zu Krankenhauseinweisungen inklusive komplikationsreicher Verläufe geführt haben. Das stimmt. Aber erwischen tut auch die neue Variante immer noch mehr als genug, und das nicht nur in großer Summe, sondern weiterhin schwerwiegend. Eine Durchseuchung fordern? Das ist zynisch. KeineR von uns kennt diesbezüglich sein individuelles Risiko, ganz gleich, wie fit wer sich fühlt. Lediglich voll immunisiert, bestehen gute Chancen, dank Booster „milder“ davonzukommen.
Doch was heisst hier „mild“? So klar und vertraut wie das klingt, schaut die Wirklichkeit selten aus, beim eigenen Krankheitsverlauf. Schon alleine psychisch betrachtet, ist das kein Honigschlecken, ein positives Testergebnis. Denn wie’s danach weitergeht, also Covid bei Ihnen verläuft, weiß zu Beginn niemand. Es lässt sich nicht vorhersagen. Das ist wenig erfreulich. Freilich gibt es Studien, Risikofaktoren und ähnliches… Wahrscheinlichkeiten, wohin das Auge reicht. Doch leider nie eine Garantie auf „mild“. Hoffen wir’s!
Auch muss dazu gesagt werden, dass selbst bei mildem Verlauf sich wer tagelang furchtbar mies fühlen kann, vielleicht sogar dermaßen erkranken, wie noch nie zuvor im Leben – und doch gilt das nachher nur als „mild“, rein statistisch gesehen. Künstliche Beatmung wurde ja schließlich keine notwendig. Lediglich Ihr Hausarzt, der stand Ihnen öfters zur Seite. Erschwerend hinzu kommt, dass das alles fließend vor sich geht, ohne in der Zeit zu wissen, ob und ab wann’s endlich wieder gut überstanden ist. Endgültig?
Schwer zu sagen. Der Ausgang bleibt nicht selten ungewiss, und das selbst dann, wenn tatsächlich keinerlei nennenswerte Beschwerden auftreten. Keine leichte Sache. Eine Person kann Corona „mild“ erwischen, sich dabei wenig bis gar nicht krank fühlen, merkt die Infektion vielleicht nicht einmal, und dennoch gesundheitliche Spätfolgen entwickeln, und mit Pech davontragen, monatelang. Das ist eigentlich das Gemeinste an dieser Erkankung – und daran sollten alle denken, die es zu locker nehmen: Mild? Long Covid, das kann jeden treffen! Tragen Sie Maske. Danke.
Ihr geschätzer Hr. Lrrr *,
Ruler of the Planet Omicron Persei 8
* aus der TV-Serie „Futurama“ (Youtube).
… mit denen hätten wir unseren Spass.